Die Saiten sind ein zentrales Bauteil von Geige, Bratsche und Cello. Ihr Zustand beeinflusst Klang, Ansprache und Spielgefühl massgeblich. Bei der Übernahme eines Mietinstruments – und auch regelmässig im Alltag – lohnt sich ein kurzer Check.
Woran erkennt man abgespielte oder beschädigte Saiten?
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Die Oberfläche fühlt sich rau, unregelmässig oder kantig an.
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Die Metallumwicklung ist stellenweise beschädigt oder beginnt sich zu lösen.
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Die Saite klingt dumpf, verliert an Klangfülle oder spricht schwerer an.
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Bei bunten Umspinnungen am Saitenende (z. B. an der Wirbelseite) können sich Farbveränderungen oder Fransen bilden – ein Hinweis auf Materialermüdung.
Leichte Verfärbungen sind oft unbedenklich
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Vor allem bei der G- und D-Saite kann es zu grünlich-matten Verfärbungen durch Oxidation kommen.
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Das ist normal und hat meist keinen Einfluss auf Klang oder Stabilität – ein Austausch ist in diesem Fall nicht nötig.
Was tun, wenn eine Saite reisst?
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Saiten können bei längerem Gebrauch oder durch Umwelteinflüsse (Kälte, Feuchtigkeit) reissen – das ist nicht ungewöhnlich.
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Melden Sie sich einfach bei Ihrem Geigenbauer oder Vermieter – eine gerissene Saite wird in der Regel kostenfrei und schnell ersetzt, sofern sie Teil des Mietservices ist.
Pflegehinweise für Schüler*innen
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Täglich nach dem Spielen: Saiten mit einem weichen, trockenen Tuch von Kolophoniumstaub befreien – das schützt vor Korrosion und hält den Klang klar.
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Keine Haushaltsreiniger verwenden! Diese können das Material angreifen.
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Beim Stimmen: Langsam und gleichmässig drehen, um Spannungsbrüche zu vermeiden.
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Die Saiten sollten nicht mit den Fingern entlanggestrichen werden – Hautfett kann die Ansprache beeinträchtigen.
Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Saite gewechselt werden muss, fragen Sie Ihre Lehrperson oder bringen Sie das Instrument kurz ins Fachgeschäft. Lieber einmal mehr kontrollieren – als mit schlechter Klangqualität zu üben.