Die Saiten sind ein zentrales Bauteil von Geige, Bratsche und Cello. Ihr Zustand beeinflusst Klang, Ansprache und Spielgefühl massgeblich. Bei der Übernahme eines Mietinstruments – und auch regelmässig im Alltag – lohnt sich ein kurzer Check.


Woran erkennt man abgespielte oder beschädigte Saiten?

  • Die Oberfläche fühlt sich rau, unregelmässig oder kantig an.

  • Die Metallumwicklung ist stellenweise beschädigt oder beginnt sich zu lösen.

  • Die Saite klingt dumpf, verliert an Klangfülle oder spricht schwerer an.

  • Bei bunten Umspinnungen am Saitenende (z. B. an der Wirbelseite) können sich Farbveränderungen oder Fransen bilden – ein Hinweis auf Materialermüdung.


Leichte Verfärbungen sind oft unbedenklich

  • Vor allem bei der G- und D-Saite kann es zu grünlich-matten Verfärbungen durch Oxidation kommen.

  • Das ist normal und hat meist keinen Einfluss auf Klang oder Stabilität – ein Austausch ist in diesem Fall nicht nötig.


Was tun, wenn eine Saite reisst?

  • Saiten können bei längerem Gebrauch oder durch Umwelteinflüsse (Kälte, Feuchtigkeit) reissen – das ist nicht ungewöhnlich.

  • Melden Sie sich einfach bei Ihrem Geigenbauer oder Vermieter – eine gerissene Saite wird in der Regel kostenfrei und schnell ersetzt, sofern sie Teil des Mietservices ist.


Pflegehinweise für Schüler*innen

  • Täglich nach dem Spielen: Saiten mit einem weichen, trockenen Tuch von Kolophoniumstaub befreien – das schützt vor Korrosion und hält den Klang klar.

  • Keine Haushaltsreiniger verwenden! Diese können das Material angreifen.

  • Beim Stimmen: Langsam und gleichmässig drehen, um Spannungsbrüche zu vermeiden.

  • Die Saiten sollten nicht mit den Fingern entlanggestrichen werden – Hautfett kann die Ansprache beeinträchtigen.


Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine Saite gewechselt werden muss, fragen Sie Ihre Lehrperson oder bringen Sie das Instrument kurz ins Fachgeschäft. Lieber einmal mehr kontrollieren – als mit schlechter Klangqualität zu üben.