Ein gut funktionierender Bogen ist wesentlich für Klang, Spieltechnik und Spielfreude. Damit er seine Aufgabe optimal erfüllen kann, sollten Sie regelmäßig auf folgende Aspekte achten:

Bogenhaare

  • Die Bogenhaare sollten gleichmässig über die gesamte Breite verteilt sein und ausreichend dicht sitzen.

  • Fehlende oder gebrochene Haare können das Spielgefühl und die Tonqualität stark beeinträchtigen.

  • Sind die Haare glatt, fettig oder rutschig, hilft es meist nicht, mehr Kolophonium zu verwenden – in diesem Fall ist ein Neubezug nötig.

  • Bei Mietbögen ist das Nachbeziehen der Haare in der Regel im Mietpreis enthalten. Fragen Sie im Zweifel beim Verleih oder Fachgeschäft nach.

Biegung des Bogens

  • Im ungespannten Zustand sollte sich der Bogen sichtbar nach innen durchbiegen (konkave Form).

  • Wird der Bogen gespannt, muss er gerade verlaufen, darf sich jedoch nicht zur Seite biegen. Ein seitlich verzogener Bogen weist auf einen Schaden oder Verarbeitungsfehler hin.

Bogenspannung und Schraube

  • Die Spannschraube am Ende des Bogens sollte sich leicht und gleichmässig drehen lassen.

  • Beim Spannen sollte sich ein Abstand von etwa 5–8 mm zwischen den Haaren und dem tiefsten Punkt des Bogens ergeben.

  • Nach dem Spielen sollte der Bogen immer entspannt werden, um Verformungen und Materialermüdung zu vermeiden.

Gewicht des Bogens

  • Ein vollwertiger (4/4) Geigenbogen wiegt idealerweise zwischen 58 und 65 Gramm.

  • Ein zu schwerer Bogen kann das Handgelenk belasten, ein zu leichter fühlt sich oft instabil an – beides kann das Spielgefühl negativ beeinflussen.

Zusätzliche Hinweise zur Pflege

  • Berühren Sie die Bogenhaare nicht mit den Fingern, da Hautfett die Haftung des Kolophoniums verringert.

  • Kolophonium regelmässig, aber sparsam auftragen – zu viel macht den Klang kratzig, zu wenig lässt den Bogen rutschen.

  • Den Bogen am besten in einem fest verschlossenen Etui lagern, um ihn vor Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen zu schützen.

  • Kontrollieren Sie den Bogen regelmässig gemeinsam mit Ihrer Lehrperson – sie erkennt frühzeitig, wenn etwas nicht stimmt.